Genf, 27. September 2016. Heute hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) in Bern den Entwurf des überarbeiteten Objektblatts zum SIL Flughafen Zürich in die Vernehmlassung gegeben.

Dieses bildet den Rahmen für die künftige Entwicklung des grössten Schweizer Flughafens. Skyguide vertritt den Standpunkt, dass die Verbesserung von Sicherheit höher zu werten ist, als Massnahmen zur Kapazitätserhöhung und zum Lärmschutz. Die im vorliegenden Entwurf geplanten Mittel genügen diesen Ansprüchen nur beschränkt. Das Objektblatt entschärft zwar einige heute bestehende Probleme, schränkt aber die langfristige Entwicklung ein.

Mittelfristige Verbesserung, langfristige Entwicklung eingeschränkt

Skyguide begrüsst, dass mit dem Start nach Süden geradeaus (16 Straight) bei Bisen-Lage und bei Nebel die wichtigste Massnahme in das SIL-Objektblatt aufgenommen worden ist. Diese Abflugvariante ermöglicht bei solchen Schlechtwetterlagen eine deutliche Reduktion der Komplexität und damit eine nachhaltige Erhöhung der Sicherheitsmarge. Davon profitiert letztlich die stark verbesserte Pünktlichkeit an diesen Tagen.

Skyguide nimmt auch erfreut zur Kenntnis, dass Infrastrukturmassnahmen wie die Verlängerung der Pisten 28 und 32 sowie die Erweiterung des Rollwegsystems mit Schnellabrollwegen und der Umrollung der Piste 28, nun auch die betriebliche Bewilligung durch das BAZL erhalten haben.

Alle diese Massnahmen werden helfen die operativen Anforderungen zu verbessern und die Sicherheitsmarge zu erhöhen.

Skyguide stellt aber auch fest, dass die wichtigste langfristig wirksame Massnahme, der generelle Start geradeaus nach Süden ab Piste 16, nicht im Objektblatt enthalten ist. Dies wird langfristig und vor allem in der Mittagsspitze dazu führen, dass keine zusätzlichen Flüge mehr abgewickelt werden können, ohne das es zu noch grösseren Verspätungen kommt. Mit der heute präsentierten Minimal-Variante wird die aufgrund des prognostizierten Wachstums notwendige Kapazität nicht erbracht werden können.

Die vorgeschlagenen Massnahmen müssen vor allem der Verbesserung der Pünktlichkeit in den Spitzenzeiten dienen. Skyguide wird sicherstellen, dass der vorhersehbare Druck auf die Kapazität und das System nicht auf Kosten der Sicherheit geht.

Skyguide sorgt mit 1’500 MitarbeiterInnen an 14 Standorten für die Flugsicherung in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. Rund 1,2 Millionen zivile und militärische Flugzeuge werden dabei sicher und effizient durch den am dichtest beflogenen Luftraum Europas geführt. Skyguide ist international gut vernetzt und trägt mit innovativen und kundenorientierten Lösungen zur Standortattraktivität der Schweiz bei. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf befindet sich im Mehrheitsbesitz des Schweizer Bundes.